Erinnerung im Jetzt. 80 Jahre später

Vom Krieg damals und heute

03.05. – 29.06.2025 / Eröffnung 02.05.2025

Eine Teilkooperation mit dem Stadtarchiv Braunschweig
Kuratiert von Barbara Hofmann-Johnson

*English below

 

Gerhard Richter, Bridge 14 FEB 45, 2000, Offsetdruck in Schwarz nach einer am 14. Februar 1945 aus einem amerikanischen Militärflugzeug aufgenommenen Fotografie der Stadt Köln © Gerhard Richter 2025 (06022025)

 

Boris Becker, Gertrud Bergmann, Robert Capa, Hein Gorny, Heinrich Gramann,
Margret
Hoppe, Mykyta Manuilov, Lee Miller, Gerhard Richter, Ruprecht Rieger,
Yvonne Salzmann,
Hans Steffens, Tony Vaccaro, Marcel van Eeden, Michael Wesely
sowie amerikanische
Kriegsfotografie und anonyme Zeitzeugen

 

Am 8.5.1945 endete der 2. Weltkrieg. Anlässlich des 80. Jahrestages dieses einschneidenden
Ereignisses, das auch als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus gefeiert wird, erinnert die
Ausstellung an die Auswirkungen des Krieges und damit verbundene Aspekte gesellschaftlicher
Realitäten, die bis heute sichtbar und wahrnehmbar sind. Im Hinblick auf die aktuellen
Kriegsgeschehnisse und militärischen Angriffe sowie den zunehmenden Rechtsruck möchte
sie mit den Bildzeugnissen und künstlerischen Konzepten bildnerische ebenso wie ethische
Betrachtungsgrundlagen liefern.

 

Hans Steffens, Bunkerszene Luftschutzbunker Sack, 1945 © Nachlass/Estate Hans Steffens – Museum für Photographie Braunschweig / Depositum Stadtarchiv Braunschweig

 

Im Torhaus 1 liegt dabei der Schwerpunkt auf fotografischen Dokumenten, die in den
Kriegs- und ersten Nachkriegsjahren sowie mit Vergleichen zur Vorkriegszeit in Braunschweig
entstanden. Gertrud Bergmann, Heinrich Gramann, Ruprecht Rieger und Hans Steffens,
dessen Nachlass Teil der Sammlung des Museums für Photographie ist, werden im Dialog mit
Aufnahmen von amerikanischen Fotografen im Auftrag der Armeedivisionen, etwa von Tony
Vaccaro sowie von Lee Miller als Kriegsfotografin gezeigt. Ihre Aufnahmen entstanden an
weiteren Orten und in Städten Deutschlands.

Die im Torhaus 2 gezeigten künstlerischen Arbeiten und Konzepte aus der Gegenwartskunst
lassen sich inhaltlich mit einigen der im Torhaus 1 gezeigten Fotografien verbinden. Mit ihren
fotografischen und konzeptuell bildnerischen Vorgehensweisen greifen sie Themenschwer-
punkte auf, die sich mit Aspekten des veränderten urbanen Lebensraums, privater Erinnerung
als Sinnbild, archivarischen Bildpraktiken, Bunkern sowie dem Aspekt des Exils beschäftigen.
Im Dialog und als wichtige Bezugsquellen werden auch diese Arbeiten mit Fotografien von
Zeitzeugen und Kriegs-Fotografen wie Robert Capa oder Hein Gorny sowie privaten Fotografien
von Soldaten aus dem 2. Weltkrieg in der Ukraine vorgestellt. Die künstlerische Arbeit von
Mykyta Manuilov thematisiert den aktuellen Krieg in der Ukraine.

 

 

Michael Wesely mit Hein Gorny, Alexanderplatz Berlin, 1945/2023 © Michael Wesely und VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Courtesy der Künstler

 

Die Ausstellung ist eine Teilkooperation mit dem Stadtarchiv Braunschweig, das neben
weiteren Leihgeberinnen und Leihgebern, Künstlerinnen und Künstlern den Zugang zu
wichtigen Dokumenten und Fotografien ermöglicht hat.

In einem umfassenden Beiprogramm zur Ausstellung sollen neben der Auseinandersetzung
mit den Themen der Ausstellung u.a. Aspekte der gesellschaftlichen und persönlichen Relevanz
sowie der konzeptuellen und medienkritischen Annäherungsmöglichkeiten an die Thematik der
Darstellbarkeit von Krieg vorgestellt und diskutiert werden.

 

 

Margret Hoppe, a.d. Serie: Südwall, Marseille, 2017-2018 © Margret Hoppe und VG Bild-Kunst, Bonn 2025

 

Memory in the now. 80 years later
About the war then and now

03.05. – 29.06.2025 / Opening 02.05.2025

A partial cooperation with the Braunschweig city archive
Curated by Barbara Hofmann-Johnson

The Second World War ended on May 8, 1945. On the occasion of the 80th anniversary of this
decisive event, which is also celebrated as the day of liberation from National Socialism, the
exhibition recalls the effects of the war and associated aspects of social realities that are still
visible and perceptible today. With regard to the current events of war and military attacks as
well as the increasing shift to the right, it aims to provide a visual as well as ethical basis for
reflection with its pictorial testimonies and artistic concepts.

In Torhaus 1, the focus is on photographic documents taken during the war and first post-war
years as well as comparisons with the pre-war period in Braunschweig. Gertrud Bergmann,
Heinrich Gramann, Ruprecht Rieger and Hans Steffens, whose estate is part of the Museum
für Photographie’s collection, are shown in dialog with photographs taken by American
photographers on behalf of the army divisions, such as Tony Vaccaro and Lee Miller. Their
photographs were taken in other places and cities in Germany.

The artistic works and concepts from contemporary art shown in Torhaus 2 can be linked in
terms of content to some of the photographs shown in Torhaus 1. With their photographic and
conceptual pictorial approaches, they take up key themes that deal with aspects of the changed
urban living space, private memory as a symbol, archival pictorial practices, bunkers and the
aspect of exile. These works are also presented in dialog and as important sources of reference
with photographs by contemporary witnesses and war photographers such as Robert Capa or
Hein Gorny as well as private photographs of soldiers from the Second World War in Ukraine.
The artistic work of Mykyta Manuilov addresses the current war in Ukraine.

The exhibition is a partial cooperation with the Braunschweig City Archive, which has provided
access to important documents and photographs alongside other lenders and artists.

In a comprehensive accompanying program to the exhibition, aspects of social and personal
relevance as well as conceptual and media-critical approaches to the topic of the representability
of war will be introduced and discussed in addition to an examination of the exhibition’s themes.

 

 



 

Rahmenprogramm

Eröffnung
Freitag, 02.05.2025, 19 Uhr
Begrüßung
Dr. Bernd Farny, Mitglied des Vorstands, Museum für Photographie Braunschweig
Dr. Henning Steinführer, Direktor, Stadtarchiv Braunschweig
Barbara Hofmann-Johnson, Leiterin, Museum für Photographie Braunschweig

Ausstellungsrundgang
Samstag, 03.05.2025, 15 Uhr
mit Beteiligten der Ausstellung und Barbara Hofmann-Johnson, Ausstellungskuratorin

Sonderführung
Donnerstag, 08.05.2025, 18 Uhr
anlässlich des Endes des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren, mit Barbara Hofmann-Johnson,
Ausstellungskuratorin

Internationaler Museumstag
Sonntag, 18.05.2025, 11-18 Uhr
12 Uhr: Talk mit Yvonne Salzmann und „Das Fotoalbum“
15 Uhr: Vortrag „Bilder über Bilder“ von Michael Wesely
17 Uhr: Ausstellungsführung mit Barbara Hofmann-Johnson, Ausstellungskuratorin
sowie den ganzen Tag: Foto-Bingo für Kids und Erwachsene mit Gewinnspiel

Bilder vom Krieg? Gerda Taro und Robert Capa im Spanischen Bürgerkrieg
Samstag, 31.05.2025, 15 Uhr
Vortrag von Linda Sandrock, wiss. Mitarbeiterin, Museum für Photographie Braunschweig

Jour Fixe: Krieg darstellen
Dienstag, 03.06.2025, 18.30 Uhr
Vortrag von Dr. Jule Hillgärtner, Leiterin, Science and Art Lab, TU Braunschweig

Happy Thursday
Donnerstag, 05.06.2025, 13-20 Uhr
Jeden ersten Donnerstag im Monat freier Eintritt und Führung mit dem Museumsteam
um 18 Uhr

Braunschweiger Kulturnacht
Samstag, 14.06.2025, 18-24 Uhr
Kurzführungen mit dem Museumsteam zu jeder vollen Stunde und Live-Musik im
Museumsgarten von Black Dog Jazz (Jazz Standards, Latin, Folk)

Jour Fixe: Fotograf der Thunderbolt Division – Tony Vaccaro
Dienstag, 17.06.2025, 18.30 Uhr
Vortrag von Paul Oechsner

Doppelführung mit dem Stadtarchiv Braunschweig
Samstag, 21.06.2025, 15 Uhr/16.15 Uhr
durch die Ausstellungen „Neues Gesicht für eine zerstörte Stadt – Braunschweigs
Nachkriegsjahrzehnte“ im Stadtarchiv Braunschweig (ab 15 Uhr) und „Erinnerung im Jetzt.
80 Jahre später“ im Museum für Photographie Braunschweig (ab 16.15 Uhr)

Finissage mit Ausstellungsrundgang
Sonntag, 29.06.2025, 16 Uhr
mit Beteiligten der Ausstellung und Barbara Hofmann-Johnson, Ausstellungskuratorin